Grundkurs Wärmeplanung
Schulungen zur Kommunalen Wärmeplanung für Mitarbeiter von Gemeinde-, Stadt- und Amtsverwaltungen in Brandenburg sollen Kommunen einen Überblick über anstehende Aufgaben vermitteln.
Neue Aufgaben erfordern fundiertes Know-how der damit betrauten Mitarbeiter; das gilt auch für die Kommunale Wärmeplanung. Städte und Gemeinden in Brandenburg sind laut Wärmeplanungsverordnung des Landes, seit Juli 2024 in Kraft, verpflichtet, einen lokalen Wärmeplan zu erstellen. Potsdam muss dieser neuen Verpflichtung als einzige brandenburgische Stadt mit über 100.000 Einwohnern bereits bis Mitte 2026 nachkommen; alle anderen Kommunen bis Mitte 2028.
Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung hat die Brandenburgische Kommunalakademie in Potsdam und das Niederlausitzer Studieninstitut für kommunale Verwaltung in Beeskow damit betraut, spezielle Schulungen für Mitarbeiter kommunaler Verwaltungen anzubieten. Die Kosten übernimmt das Land Brandenburg. Grundlagenseminare sollen notwendiges Know-how, angefangen bei rechtlichen und städteplanerischen Vorgaben, bis hin zu kommunalen Handlungsoptionen vermitteln. Als besonders wichtige Themen gelten die Vergabe der Wärmeplanerstellung an Dienstleister und Fördermöglichkeiten für kommunale Wärmenetze.
Schulungen für Wärmeplanung sind angelaufen
Die Nachfrage nach den Schulungen war bislang geringer als das Angebot. Das Niederlausitzer Studieninstitut führte bis Ende November lediglich zwei Schulungen mit insgesamt 31 Teilnehmern durch. Beide Veranstaltungen waren nach Institutsangaben ausgebucht. Für zwei weitere angebotene Schulungstermine im Oktober und November gingen nicht genügend Anmeldungen ein.
Warum, sei schwer zu erklären, sagt Lars Gölz, Studienleiter des Niederlausitzer Studieninstituts. Möglicherweise sei manche Kommune noch nicht so weit bei der Bearbeitung des neuen Themas Wärmeplanung, um schon Mitarbeiter schulen zu lassen; oder die Zuständigkeit für die Wärmeplanung sei noch nicht geregelt. Für den 10. Dezember 2024 war ein weiterer Schulungstermin angekündigt.
Der Informationsbedarf bei den Seminarteilnehmern sei hoch, berichtet einer der Dozenten. Erklärendes zu rechtlichen Hintergründen und zur praktischen Umsetzung der Wärmeplanung sei generell gefragt. Feststellbar sei jedoch auch, dass der Wissenstand in den Kommunen recht unterschiedlich sei. Die einen hätten sich bereits grundsätzlich mit der kommunalen Wärmeplanung beschäftigt, für andere sei das Thema noch Neuland.
Auf besonderes Interesse der Seminarteilnehmer stießen nach Auskunft des Dozenten folgende Themen: Vergabe von Leistungen der Wärmeplanung an Dritte; Gestaltung der Leistungsverzeichnisse; gemeinsame Wärmeplanung mehrerer Kommunen; Regelung zu Erstattung des durch die Wärmeplanung entstehenden Mehraufwands der Kommunen.
Vertiefungsseminare für 2025 geplant
Für 2025 sei noch ein weiteres Grundlagenseminar geplant, so Studienleiter Gölz. Darüber hinaus seien für das nächste Jahr Vertiefungsseminare vorgesehen; sowohl für Kommunen mit weniger als 10.000 Einwohnern, die ein vereinfachtes Wärmeplanungsverfahren wählen können, als auch für größere Städte und Gemeinden. Konkrete Termine dafür stehen noch nicht fest.
Auch die Brandenburgische Kommunalakademie bietet seit September Grundlagenseminare zur Kommunalen Wärmeplanung an. Angekündigte Veranstaltungen im September und Oktober kamen nicht zustande. Für November bot die Akademie auf ihrer Webseite acht Schulungstermine in Berlin an. Ende des Jahres sollen die bisherigen Schulungsaktivitäten ausgewertet werden, teilte Akademieleiter Peter Matschke mit. Auf Basis dieser Analyse werde dann über das Seminarprogramm für 2025 entschieden.